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Chemical Peelings – Alles zu Wirkung, Kosten und Haltbarkeit
Es gehört zum Standard in der ästhetischen Medizin von heute, existiert aber bereits seit Tausenden von Jahren: Papyrusrollen aus dem alten Ägypten beweisen, dass schon Kleopatra und Co. Chemical Peelings kannten. Heutzutage verfügen erfahrene Dermatologen über zahlreiche Methoden, um die Haut mit Hilfe von chemischen Substanzen sichtbar und nachhaltig zu verschönern. Zu diesem Zweck werden säurehaltige Produkte auf das Gesicht aufgetragen. Anders als klassische Peelings, die abgestorbene Haut mit Hilfe von natürlichen oder synthetischen Schleifpartikeln mechanisch entfernen, tragen Chemical-Peelings verhornte Stellen durch die Gerinnung der hauteigenen Eiweiße ab. Dadurch erhält der Teint neue Strahlkraft: Trockene Hautpartien werden reduziert, die hauteigene Kollagenproduktion wird angeregt, Hautverfärbungen werden ausgeglichen. Zudem können die darunterliegenden Hautschichten besser mit Wirkstoffen und Feuchtigkeit versorgt werden. Gerade bei Hautproblemen wie Trockenheit, entzündlichen Hauterkrankungen oder Sonnenschäden können Chemical-Peelings gezielt eingesetzt werden – für eine sichtbare Glättung und Verbesserung der Hauttextur.
Was ist ein Chemical Peeling?
Beim Chemical-Peeling wird eine spezielle Peelinglösung auf Basis säurehaltiger Mittel auf die Haut aufgetragen, um sonnengeschädigte Haut oder verdickte Hautoberflächen zu entschuppen. Durch die Anwendung wird die Kollagenproduktion in Gang gesetzt: Wundheilungsprozesse leiten die Regenerationsphase ein, durch die insgesamt ein strafferes Hautbild entsteht. Grundsätzlich wird beim Chemical-Peeling je nach Hauttyp zwischen verschiedenen Inhaltsstoffen unterschieden: So gibt es AHA-, TCA- und Phenol-Peelings, die je nach Zusammensetzung eine leichte oberflächliche bis intensive tiefe Wirkung haben. Je tiefer die Wirkung, desto deutlicher treten auch die Hautverbesserungen hervor. Grundsätzlich kann mit einer Mitesserverminderung, einem strafferen Hautbild und einer Fältchenverfeinerung gerechnet werden.
Welche Anwendungsformen sind möglich?
Die verwendeten Substanzen, die im Rahmen von Chemical-Peelings zum Einsatz kommen, unterscheiden sich vornehmlich in der Eindringtiefe – und damit letztlich in der Stärke ihrer Wirkung. Für gewöhnlich werden AHA, TCA oder Phenol verwendet.
Peelingbehandlungen mit AHA, auch bekannt als Fruchtsäure, werden angewandt, um leichte Akne, eine ungleichmäßige Pigmentierung oder trockene Stellen zu behandeln. Indem sie die oberste Hornzellschicht abtragen, sorgen sie dafür, dass das Hautbild insgesamt glatter und frischer wirkt. Abgestorbene Haut wird entfernt, so dass sich die darunterliegenden Hautzellen erneuern können. Zudem wird die Kollagenneubildung angeregt. Von der Behandlung erholt sich die Haut in aller Regel sehr schnell. Bei akuten Entzündungen, nach Sonnenbädern oder bei vorliegender Herpesinfektion sollte kein AHA-Peeling durchgeführt werden. Davon abgesehen gibt es jedoch keine ernsthaften Gründe, die gegen eine Fruchtsäurebehandlung sprechen.
Peelingbehandlungen mit TCA, auch bekannt als Trichloressigsäure, können abhängig von der Säurekonzentration mitteltief in die Haut eindringen. Dadurch können Fältchen, Unreinheiten und Pigmentstörungen effizient beseitigt werden. Aufgrund der aggressiven Substanz sollten TCA-Peelings nur von geschulten Ärzten und qualifizierten Heilpraktikern durchgeführt werden, denn es handelt es um einen Wirkstoff, der bei falscher Anwendung schlimme Verätzungen des Gewebes verursachen kann.
Peelingbehandlungen mit Phenol, der stärksten chemischen Peelingsubstanz, dringen tief in die Haut ein. So kann die Haut in Schichten abgetragen werden, um in der Tiefe für eine Stimulation zu sorgen. Indem die Wundheilungsprozesse des Gewebes angeregt werden, kommt es sogar zu einem Liftingeffekt: Die Hautspannung wird wiederhergestellt, wodurch das Gesicht optisch um bis zu 15 Jahre jünger erscheinen kann. Das Ergebnis ist eine bis in die Tiefe regenerierte Haut, deren verjüngtes Aussehen von Dauer ist.
Welche Ergebnisse können erzielt werden?
Grundsätzlich kann ein Chemical-Peeling merklich zur Glättung und Verbesserung der Hauttextur beitragen. Indem es nicht nur die Neubildung der Haut unterstützt, sondern auch Wundheilungsprozesse anregt, können oberflächliche Unebenheiten bis hin zu tiefen Falten sichtbar reduziert werden. Sogar bei ausgeprägter Narbenbildung kann ein Chemical-Peeling helfen. Bei Anwendung eines Phenol-Peelings können Patientinnen und Patienten einen regelrechten Liftingeffekt erwarten: Das Ergebnis ist ein straffes und gefestigtes Aussehen mit neuer Hautelastizität – für eine regenerierte Haut, die sich sehen lassen kann. Falten, Narben und Unebenheiten werden abgemildert und geglättet, wodurch der Teint insgesamt rosiger, frischer und ebenmäßiger erscheint.
Abhängig von der ausgesuchten Peelingmethode können die positiven Resultate über Jahre hinweg anhalten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Mit einem Chemical-Peeling kann die Haut ohne operative Verfahren merklich verjüngt werden – und das ganz ohne Skalpell. Hinzu kommt, dass im direkten Vergleich mit anderen minimalinvasiven Verfahren eine längere Wirkungsdauer erzielt wird. Das Ausmaß der Ergebnisse hängt dabei von der Tiefe der Peelingbehandlung ab. Bei einer oberflächlichen Peelingbehandlung können grobporige Haut verbessert, eine ungleichmäßige Pigmentierung ausgeglichen und feine Fältchen gemildert werden. Auch leichte Akne, Mitesser und trockene Hautstellen lassen sich beheben. Dagegen kann mit einer mitteltiefen Peelingbehandlung zusätzlich auch gegen Lichtschäden, Pigmentstörungen und Alterswarzen vorgegangen werden. Eine tiefe Peelingbehandlung zu guter Letzt kann darüber hinaus tiefe Falten und ausgeprägte Aknenarben abmildern. In den meisten Fällen wird ein Chemical-Peeling im Gesicht durchgeführt – auf Wunsch der Patientin oder des Patienten kann es aber auch an den Händen, am Hals oder an den Armen angewandt werden.
Welche Kosten fallen an?
Ob oberflächlich, mitteltief oder tief: Die Kosten für ein Chemical-Peeling müssen Patientinnen und Patienten selbst tragen, weil die Krankenkassen nur für Leistungen aufkommen, die aus medizinischen Gründen vonnöten sind. Ein Chemical-Peeling dient jedoch vor allem kosmetischen Zwecken. Die Kosten können je nach verwendeter Peelinglösung unterschiedlich sein – der genaue Betrag wird sich daher erst aus einem individuellen Gespräch mit dem zuständigen Dermatologen ergeben.
Grundsätzlich ist bei einem oberflächlichen Peeling von Kosten zwischen 60 und 150 Euro auszugehen. Mitteltiefe bis tiefe Peelingbehandlungen können dagegen mit Kosten bis zu 1.500 Euro zu Buche schlagen – ihr positiver Effekt hält auf der anderen Seite aber auch länger an.
Wer darf die Behandlung durchführen?
Bei der Behandlung mit einem Chemical-Peeling ist es ausschlaggebend, einen erfahrenen Arzt oder qualifizierten Heilpraktiker zu finden, der sich der Haut der Patientin oder des Patienten verantwortungsbewusst annimmt. Die hohe Kompetenz des zuständigen Personals sollte aus diesem Grund an oberster Stelle stehen. Gerade bei der Arbeit mit hochkonzentrierten Säuren, die die Hautschichten angreifen, bedarf es eines sensiblen Umgangs, viel Erfahrung und einer ausgeprägten Fachkompetenz, um zu verhindern, dass die Haut dauerhaften Schaden nimmt. Das ist vor allem im Falle sichtbarer Narbenbildung wichtig. Patientinnen und Patienten, die an einem Chemical-Peeling interessiert sind, sollten zunächst ein Beratungsgespräch führen, um sicherzustellen, ob eine Behandlung für sie geeignet ist.
Bestimmte Faktoren wie die persönliche Krankengeschichte, die Einnahme bestimmter Medikamente und die individuelle Sonnenempfindlichkeit können dabei je nach Tiefe des Chemical-Peelings eine Rolle spielen.
Welche Risiken bestehen?
Beim Chemical-Peeling handelt es sich um eine minimalinvasive Behandlungsmethode, die nur von erfahrenen Dermatologen durchgeführt werden sollte. Zu den eventuellen Nebenwirkungen gehören unter anderem Herzarhythmien während der Behandlung. Das hat damit zu tun, dass die verwendeten Säuren sich im Rahmen einer großflächigen Behandlung auf den Herzmuskel auswirken, wo sie Herzrhythmusstörungen verursachen können. Es wird daher empfohlen, die Substanzen nicht zu schnell auf die Haut aufzutragen. Angesichts der großen Wundfläche, die bei einem Chemical-Peeling entstehen können, ist auch das Infektionsrisiko mit möglicher Narbenbildung erhöht. Eine sorgfältige und professionelle Wundversorgung durch den zuständigen Arzt oder behandelnden Heilpraktiker ist daher zwingend erforderlich. Um die Risiken zu minimieren, sollte das Gesicht nach dem Ende der Behandlung ausreichend geschützt werden – am besten mit einem Tapeverband, der mindestens 24 Stunden lang getragen werden sollte. Anschließend sollte das behandelte Areal täglich mit reichhaltigen Cremes und geeigneten Emulsionen versorgt werden. Nach etwa zwei Tagen beginnt die Haut, sich zu pellen: Dadurch entsteht eine großflächige Verletzung, auf die das Gewebe reagiert, indem es neue Zellen bildet. Im Laufe der folgenden zwei bis drei Wochen sollten die oberen Hautschichten sich komplett erneuert haben. Um die vorhandenen Risiken weiter zu reduzieren, empfiehlt es sich, in allen Fällen vor und nach der Behandlung einen hohen Sonnenschutz zu verwenden. Vor einem geplanten Sommerurlaub sollte ein Chemical-Peeling nicht durchgeführt werden.
Wie lange sind die Ergebnisse sichtbar?
Je nach Stärke des Schälvorgangs hält der Effekt eines Chemical-Peelings Monate bis Jahre an. Eine oberflächliche Peelingbehandlung kann alle zwei bis fünf Wochen wiederholt werden, während die Resultate eines mitteltiefen Peelings drei bis neun Monate sichtbar sind. Anschließend kann die Behandlung auch hier wiederholt werden, um die Ergebnisse beizubehalten. Eine tiefe Peelingbehandlung zu guter Letzt sollte aufgrund ihrer Intensität nur einmal im Leben durchgeführt werden – die Resultate können dann aber auch bis zu zwanzig Jahre anhalten.